Pubertät
Alle müssen durch und sie kommt so unwiderruflich wie Laufen und sprechen lernen: die Pubertät, als ein wichtiger Entwicklungsschritt zur Autonomie und der Entwicklung eigener Werte und Strukturen.
Während Eltern davon träumen, dass es möglichst glimpflich und friedlich abgehen möge, ist es für die Jugendlichen wichtig, diese Zeit zu nutzen, um sich neu zu orientieren, altes vertrautes in Frage zu stellen und Eigenes zu entwickeln. Unterstützt werden sie dabei durch die heftigen körperlichen Veränderungen.
In den letzten Jahren hat uns die Hirnforschung eindringlich auch die Großbaustellen im Gehirn und die damit verbundenen Verhaltensweisen verdeutlicht. Nun wissen wir: Sie können nicht anders?!?
Hilft das? Und was bedeutet das für die Eltern? Oder andere Bezugspersonen?
Pubertät ist eine Zeit, in der das rasante Wachstum, das Kinder mit Beginn der Zeugung an den Tag legen, über die Grenzen der Familie hinausgeht. Dabei können stabile Familiensysteme ordentlich durcheinander gewirbelt werden. Das kann von einem lauen Lüftchen bis hin zu massiven und gefährlichen Wirbelstürmen gehen.
Eltern sind gefragt, ihre Rolle in dieser Zeit neu oder auf jeden Fall noch mal sehr bewusst zu bestimmen.
In einer Phase, in der junge Menschen sich neu orientieren, sie im Vertrauen auf ihre Wurzeln in der Welt experimentieren, in der sie wachsen und ein neuer Prozess ihrer Identitätsentwicklung beginnt, brauchen sie kein Loslassen, sondern ein kontaktvolles Gegenüber, das Rahmen, Kontext und Sicherheit gibt und nicht zulässt, dass alles bisherige verschwindet, das nicht kampflos aufgibt.
Und in einer Zeit, in der Eltern sich mehr als verständnisvolle Partner ihrer Kinder verstehen wollen, kann es schwer fallen, sich klar zu positionieren.
Ich arbeite seit Jahren in unterschiedlichen Kontexten zum Thema Pubertät. Ausgangspunkt waren therapeutische Gruppen und Beratungen für Alleinerziehende mit pubertierenden Kindern, dazu kamen Seminare und Vorträge für unterschiedliche Zielgruppen.
- Wenn Sie nicht wissen, wie Sie auf die Veränderungen Ihres Kindes reagieren sollen,
- Ihre Familiendynamik plötzlich unerträglich explosiv ist,
- wenn sie sich Sorgen machen, weil ihr Kind sich nicht mehr an Regeln hält,
- wenn sich Polizei und Justizbehörden bei Ihnen melden,
- wenn ihre eingespielte Patchworkfamilie plötzlich anfängt zu wackeln,
- wenn Sie als professionelle Bezugsperson an Grenzen kommen:
Dann kann ich Sie unterstützen, Ihre Position in dieser bewegten Zeit zu gestalten, Ihre Grenzen zu erkennen und den Kontakt zu Ihrem Kind nicht zu verlieren.
Sie können mit mir eine Kurzzeitberatung von 3-5 Stunden vereinbaren oder einen längeren Prozess der Auseinandersetzung mit Ihrer Elternrolle und Ihrer Ablösung von Ihrem/Ihren Kind/ern beginnen.
Meine Zielgruppe sind in erster Linie die Erwachsenen, einzeln, als Paar und in der Konstellation einer Patchworkfamilie. In begründeten Einzelfällen biete ich auch gerne gemeinsame Beratungen für Eltern und Jugendliche an.
Und zum Weiterlesen, nicht brandneu und ohne Ratschläge
Alan Guggenbühl: Pubertät echt ätzend
Herder Verlag
J.D. Salinger: Der Fänger im Roggen
rororo
Noch ein Buchtip:
Barbara Strauch: „Warum sie so seltsam sind“
Gehirnentwicklung bei Teenagern, Berliner Taschenbuch Verlag.